Diverse Umbauten, Goodies und anderer Kleinkram, der das Touren einfacher macht
Mein alter Tiger 955i hat über die Jahre immer mehr Anpassungen erfahren müssen, die neue 800XC hat von diesen Erfahrungen profitiert. Hier werden nach und nach (die nächste Tour startet demnächst - deshalb nur erstmal das, was schon nachgefragt wurde) meine diversen Um- und Anbauten kurz beschrieben - es ist abzusehen, dass nach der Tour wieder neues hinzukommt und Ideen habe ich auch noch einige...wenn sie auch derzeit noch zurückstehen
Das gute Stück in seiner derzeitigen Ausstattung:
Zum Einstieg eine Liste der Anbauteile/Änderungen
Dazu kommt noch eine selbstgebaute Kamerahalterung, selbstgebaute Monitorhalterung, Sitzbank etwas aufpolstern und neu beziehen sowie ein Fell (das jetzt noch ziemlich schwul aussieht, aber das wird schon...)
... ich glaube das wars erstmal und jetzt weiss ich auch wo die Zeit geblieben ist ;-)
vieles ist unverändert montiert, aber das meiste wurde angepasst, weil es zum einen keine
Befestigungsmöglichkeit gab und zum anderen die Hersteller machmal nicht zu Ende denken.
Fahrradtaschen von Ortlieb
An der 955i hatte ich alte Seitentaschen von einem Polo-Tankrucksack montiert - da rein kommen die Regenklamotten, Kaffee, Becher und anderer (in der der Regel weicher) Kleinkram, auf den ich schnell Zugriff haben möchte. Die Taschen an der 800er sind von Ortlieb und nennen sich Front Roller City. Befestigt werden sie oben mit je zwei Schlauchschellen (mit angeschweisster Mutter) und zwei Flügelschrauben aus dem Inneren der Taschen. Unten kommt eine Kunststoffrohrschelle zum Einsatz, die das seitliche Wackeln vermeidet. Zur Verstärkung habe ich die ursprüngliche Fahrradhalterung entfernt und eine Aluleiste verschraubt (mit Edelstahlschrauben und selbstsichernde Muttern), durch die die Befestigungsschrauben gehen. Das ganze ist bombenfest und hält auch sicherlich mehr als meine getesteten 190km/h aus.Alukofferumbau und Benzinkanister-Halterung
Die Zega-pro von Touratech sind ja nicht schlecht, robust gebaut, optisch OK und auch relativ durchdacht. Relativ heisst aber, dass die Befestigungsmöglichkeiten auf dem Deckel doch sehr eingeschränkt sind. OK - 2 Laschen je Seite mag den meisten ausreichend erscheinen, aber wer jemals Plastikflaschen darauf montiert hat, weiss, dass die die seltsamsten Formen haben und die Gurte deshalb eine flexible Positionierung erfordern. Kurzerhand habe ich die Ösen entfernt und jeweils eine 5mm dicke Aluleiste montiert. Die Leisten sind mit Edelstahl-Rundkopfschrauben befestigt und als Abstandshalter dienen dicke Gummidichtungen, die auch so gleich zur Wasserdichtigkeit beitragen. Jetzt kann ich die Gurte dahin setzen, wo ich sie jeweils benötige. An den Stirnseiten fehlen aber noch die Halterungen für die Reservekanister. Ich habe wieder Bügelgriffe als Standauflage genutzt und die oben abmontierten Laschen an die Seiten vernietet (dafür kann man aber auch Bügelgriffe nutzen). Die Kanister werden dann einfach auf die Griffe gestellt und mit einem Gurt fixiert. Das klingt wackelig, hielt aber beim alten Tiger selbst die Pisten in der Mongolei problemlos aus. Das Schöne bei den grossen Zega-Boxen ist, dass ich die Reservekanister quer stellen kann und somit beim Tanken nix abbauen muss. Hochkant würden sie aber sowieso nicht passen, da das Schloss im Weg ist.Nebelscheinwerfer und Nautilus-Hörner
Sowohl die Nebelscheinwerfer, als auch die Nautilushörner sind innen am Sturzbügel montiert. Heiko - meine Lieblingsboxencrew - hat dazu Halterungen an die Bügel geschweisst. Die werden nochmal neu beschichtet - diesmal reichte die Zeit nicht aus und man sieht schon Flugrostspuren...Die Nebelscheinwerfer sind natürlich unten montiert - da wo sie hingehören und nicht so seltsam neben den Hauptscheinwerfern, wie Triumph sich das gedacht hat. In erster Linie dienen sie dazu, dass ich besser gesehen werde und so ist die beleuchtete Frontfläche weitaus grösser.
Die Nautilus-Magnum-Hörner sitzen oben. Zugegeben - zwei von Teilen sind schon immens laut (legal), aber mit der Werkshupe wird man in Asien und Osteuropa nicht so richtig ernst genommen - bei den jetzigen Hupen stoppen auch LKW ;-)
Kofferträger und ZARD Auspuff
Den ZARD Auspuff habe ich in erster Linie geholt, um das standardmässige, fette Ofenrohr abbauen zu können. Sound ist mir eher egal - es muss funktionieren und sollte nicht übermässig laut sein. Beides trifft zu. Der ZARD scheint der schmalste der angebotenen Zubehörtöpfe zu sein und stellt somit eine ideale Grundlage zum Einkürzen der Kofferträger dar. Das hat Heiko übernommen und sowohl links und rechts die Hepco&Becker Träger auf gleichen Abstand getrimmt. Jetzt lassen sich die grossen 45l Zega-pro Koffer symmetrisch auf beiden Seiten montieren (und bei Bedarf auch noch die H&B-Koffer des alten Tiger. Die Gesamtbreite beträgt 104cm (ich hätte zwar gerne unter 1m, aber die 4cm machen den Kohl auch nicht fett) und 90l Koffervolumen sind wahrlich nicht zu verachten. Leider passt mein schöner Faltstuhl jetzt nicht mehr zwischen Koffer und Sitz... aber irgendwas ist ja immer...Da der ZARD allerdings meine Blinker ankockelt und auch ein Austausch des DB-Eaters durch die Frma BOS (inkl zweier schöner LED Blinker, die mein Lieblingsschrauber geschenkt bekommen hat, weil ich doch eher auf günstig stehe, denn Blinker waren in der Vergangenheit bei mir eher Verbrauchmaterial ;-) zwar Besserung, aber keine Endlösung brachte, habe ich pragmatisch ein kleines Alublech hinter den Blinker gesetzt. Jetzt bleibt alles so in Form, wie der Blinkerhersteller es sich gedacht hat.
Kofferaufkleber und modifiziertes Tanklogo
So schön beklebt, wie die alten Koffer geht ja nun mal nicht beim neuen Mopped - die ganzen Länder müssen damit erst noch erfahren werden. Aber zumindest ein paar meiner Touren sollten dann doch rauf, um Gesprächsstoff bei Stops zu haben und so ganz blank sieht ja irgendwie auch nach Eisdielenadventure aus ;-)Dafür gibt es Kunststoffselbstklebefolien für Laserdrucker von pearl. Meine Tourlogos auf einem Farblaser ausgedruckt, zur Sicherheit nochmal Klarlack drüber (ich habe keine Ahnung, ob das nötig war, aber geschadet hat es auch nicht) und ran damit an die Koffer. Auch das D-Kennzeichen ist so entstanden.
Und irgendwie fehlt diesem Tiger ab Werk ein Emblem - kurzerhand habe ich das Logo mit den Tigerstreifen der 955i erweitert.
Die Streifen sind passgenau ausgeschnitten und um das vorhandene Logo draufgeklebt - hält jetzt schon einige tausend Kilometer
problemlos - ich gebe zu, das hat nix mit Reiseerleichterungen zu tun, aber mir gefällt es doch etwas besser :-) ...
12V in die Koffer
Da mein Tankrucksack zwar einen Stromanschluss hat, aber daran in erster Linie das Handy, MP3Player und Kamera geladen werden, müssen auch irgendwo das Notebook und weitere Akkus geladen werden können. Die Alukoffer sind da natürlich erste Wahl - nur Strom muss rein.Ich habe mir dazu zwei M12 Stecker/Buchsen aus dem Sonsorikbreich besorgt (gibts z.B. bei Conrad), die entsprechen IP67 und sollten dem Stress standhalten können. Damit die 12V auf dem Kabel nur anliegen, wenn die Koffer angeschlossen sind, wurden noch zwei 12V Relais verbaut und ein 3adriges Kabel (und natürlich auch 3 adrige Stecker/Buchsen) genutzt. Die Masse für die jeweilige Relaisspule wird in der Buchse zur eigentlichen Masse kurzgeschlossen und liegt somit nur bei eingesteckten Stecker an. Die andere Spulenseite ist entsprechend auf +12V verdrahtet. Die Relais schalten dann die 12V auf die jeweils dritte Strippe. Einfach, effektiv und undurchdacht, denn die Strippen einfach dranlassen am Koffer saugt die Batterie leer, weil die Relais Strom verbrauchen. Lösung: an Zündungsplus oder für die Brücke einen Schalter setzen.
Onboard PC
Das ist ein grösserer Block, der noch etwas Zuwendung bedarf. Neben einiger selbstentwickelter Elektronik ist auch viel mechanisches entstanden. Genutzt wird der Rechner in erster Linie für die Navigation mit QuoVadis. Meine Papierkarten wurden eingescanned und kalibriert und stehen so jederzeit als Übersichtskarte oder gezoomed zur Verfügung. Zusätzlich sind die NavTeq Vektorkarten inkl Navigation installiert und Material (speziell Stadtpläne) aus diversen Onlinekarten lokal als Grafiken eingebunden.Der Rechner kann Internet über Mobilfunknetze (wenn eine entsprechende SIM-Karte eingesteckt ist), über WLAN und auch BlueTooth. Für später geplant ist der Anschluss an die Onboard Unit, Kamera Rekorder und weiteres. Natürlich kann man auch Kopfhörer anklemmen und Mucke hören, wenn man will ;-)
Der Monitor ist ein IP64-Touchscreen Monitor - d.h. Regen macht ihm nichts aus und ich kann ihn mit Handschuhen bedienen...
Der Monitorhalter sitzt auf dem Touratech-GPS Träger. Rechts und links sind die Anschlüsse für die Antennen und unten die Stecker für USB, Monitor und zum Rechnerkabelbaum. Der Rechner ist unter der Soziusbank. Damit er dort genug Platz hat, wurden - einer Idee von Heiko folgend - die vorhandenen Schraubbolzen entfernt, ein M10 Gewinde eingeschnitten und selbstgedrehte (Danke an Thomas Kollegen) M8/M10 Stehbolzen eingesetzt. Ausserdem ist einiges an Plastikgeraffel weggeflext worden. Werkzeug habe ich in den Alukoffern und der Diagnosestecker liegt jetzt weiter hinten.
Hier zuerstmal ein paar Bilder.
Onboard Tablet
Da obiger Rechner ja nun leider nicht die Pamir II Tour überlebt hat, habe ich mich für ein Rugged Tablet Motion CL910 entschieden (das hat nahezu die identische Ausstattung wie der obige PC, ist aber mit 10" noch eine Nummer grösser und benötigt deswegen eine breitere/höhere Scheibe. Das ist eine von Powerbronze, die im ersten Moment arg mächtig aussieht (und evtl auch schon einen Raubvogelaufkleber bedarf, um Spatzen zu retten ;-), aber mit montierten Tablet sieht das doch wieder recht ansehnlich aus.Die Halterung inkl Stromversorgung ist selbstgebaut und braucht nur einen 12V Anschluss. 2 zusätzliche USB-Anschlüsse im Kabelstecker sind für eine GPS-Maus und für den Diagnosestecker vorgesehen.
Warum die jetzt plötzlich einen schwarzen statt silbernen Rahmen hat, findet sich anderweitig auf meiner Homepage ;-)